Lieber Unterstützer,
Vielen Dank, dass Sie den Menschen in der Ukraine helfen wollen.
Ich möchte mit einigen persönlichen Worten erklären, warum wir den Verein strongertogether e.V. gegründet haben.
Ein Teil meiner Familie lebt im Westen der Ukraine und ist derzeit nicht direkt von Kriegshandlungen betroffen. Sie unterstützen jedoch nach Kräften die Ukrainer, die sich aus den östlichen Kriegsgebieten in Sicherheit bringen müssen. Da ich in den letzten Jahren regelmäßig in der Ukraine war und das Land und die Menschen lieben gelernt habe, möchte ich Ihnen auf dieser Seite meinen persönlichen Eindruck der Situation wiedergeben. Er ist nicht umfassend, kann Ihnen aber helfen die humanitäre Dramatik der aktuellen Situation einigermaßen einzuschätzen.
Wie habe ich die Lebenssituation der Bürger in der Ukraine vor dem Krieg wahrgenommen?
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Die Bürger der Ukraine sind es gewohnt für ihren Unterhalt zu arbeiten und benötigen aktives Einkommen um sich zu ernähren. Sozialtransfer gibt es im Gegensatz zu Deutschland so gut wie gar nicht. Babuschka geht im Herbst Pilze sammeln und verkauft sie auf dem Markt oder tauscht sie gegen andere Waren.
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Der Lohn für die Arbeitnehmer ist gering und Ersparnisse werden in der Regel direkt in Immobilien und Sachgüter investiert. Meist entsteht Immobilienvermögen über Generationen mit viel Eigenleistung. Auch eine Ziege oder andere Nutztiere sind gut zu überlegende Investments!
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Ein durchschnittlicher Rentner kann mit 80 -200€ Rente pro Monat rechnen. Zum Leben reicht das auch dann kaum, wenn man eine Wohnung besitzt. Ein Liter Milch kostet ungefähr 20% weniger als in Deutschland.
"Rund 80 Prozent der Rentner in der Ukraine bezogen 2012 die kärgliche Mindestrente von 81 Euro. Wer im hohen Alter nicht auf die Unterstützung seiner Familie bauen kann, lebt in bitterster Armut." Quelle Spiegel 2013 -
Somit kümmert sich die Familie um die Alten und die Kinder, indem die Erwerbsfähigen arbeiten und dadurch die Schwachen versorgen.
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Sozialhilfe, Arbeitslosengeld oder ähnlich Sozialtransfers sind sehr gering oder nicht vorhanden.
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Das Gesundheitssystem ist gratis aber nicht leistungsfähig. Medikamente und aufwendige Behandlungen müssen bezahlt werden.
Der Krieg nimmt vielen Menschen ihre Lebensgrundlage:
Der Arbeitsmarkt ist im Krieg nahezu zusammengebrochen. Arbeitsplätze fallen weg, Wohnungen sind zerbombt und damit ist für viele, von einem Tag auf den anderen, die komplette Altersvorsorge weg! (Keine Versicherung zahlt bei Kriegsschäden.) Die Werte sind für immer verloren. Schulen sind geschlossen, Krankenhäuser fokussieren sich auf Kriegsverletzte, das normale tägliche Leben findet nicht mehr statt. Das Positive aber sind der Mut und die Zuversicht der Ukrainer. Sie glauben daran, dass Sie die Freiheit verteidigen können und stehen füreinander ohne Kompromisse ein!
Aktuell gibt es eine Flüchtlingswelle vom Osten in den Westen der Ukraine.
Die Flüchtlinge haben zum Teil alles verloren, möchten aber in der Ukraine bleiben und ihr Land so schnell wie möglich wieder aufbauen. Die Solidarität im Westen der Ukraine ist sehr hoch. Es wird geteilt, was möglich ist, auch wenn es persönliche Opfer oder Einschränkungen bedeutet. Das betrifft Wohnraum, Ernährung, Kleidung und die Dinge des täglichen Bedarfs. Die Flüchtlinge können in der Regel nichts bezahlen und müssen auch nichts bezahlen. Die Hilfe ist fast ausschließlich privat organsiert. Es ist einfach herzzerreißend diese Solidarität zu erleben!
An dieser Stelle setzt strongertogether an.
Die Ressourcen im Westen der Ukraine sind knapp. Was früher gut reichte, muss nun auf doppelt bis dreimal so viele Menschen verteilt werden. Die Menschen dort brauchen unbedingt die Dinge des täglichen Bedarfs. Wir von strongertogether unterstützen spezifische Projekte direkt und dauerhaft . Wir sammeln Geldspenden und kaufen in großen Gebinden die benötigten Produkte. Dazu gehören: Kleidung für Kinder, Hygieneartikel, Kindernahrung, Medikamente, Verbandszeug und so weiter. Wir lassen uns projektbezogen Listen über die dringendsten Bedarfe geben und organisieren den Transport direkt vor Ort. Wir stellen dadurch sicher, dass die Spenden auch tatsächlich da ankommen, wo sie benötigt werden. Da wir den Verein gerade gegründet haben, bitten wir Sie uns zu vertrauen. Wir werden, sobald die ersten Projekte beendet sind, Bilder und Protokolle auf der Homepage veröffentlichen. Ich bedanke mich vielmals für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung
Persönliche Einschätzung der Situation aus eigener Erfahrung durch Thomas Hartmann, Vorstand strongertogether e.V. -05.2022-